Sommerlicher hätte er nicht werden können, der Sommer-Salonik. Bei Außentemperaturen von ca. 40 Grad ließen sich die Wachsplatten besonders gut formen und im ganzen Buchbund roch es köstlich nach Wachs und Honig. Passend zum Bienen-Motto summten wir auf deutsch und polnisch summm und bzzz in uns hinein und sangen mit Hilfe von YouTube das Biene Maja Lied po polsku. Sprachlich war dieser Salonik eine besondere Herausforderung mit einem schwierigen Imker-Fachwortschatz. So mussten Joanna vom Buchbund und die Pons-Wörterbuch-App regelmäßig bemüht werden um herauszufinden was Waben heißt und wie Stachel „żądło“ eigentlich geschrieben wird.
Gleichzeitig war der Salonik diesmal auch ein kleines Geburtstagsfest mit Kuchen, mit Wachskerzen auspusten, und sto lat singen, denn zwei der Zwischen-den-Polinnen hatten an dem Tag Geburtstag. Neben dem Erdbeerkuchen gab es noch andere leckere und klebrige Süßigkeiten. Insbesondere Wabenhonig zum Auslutschen! Der konnte gut mit den Biene Maja Fruchtgummis konkurrieren – der Honig hatte den entscheidenden Vorteil, dass er sich nach dem Ausschlecken und Kauen in ein leckeres Wachskaugummi verwandelte.
Dieser Wabenhonig gehörte für einige von uns in der Kindheit zu einer der wichtigsten Süßigkeiten, die es in Polen der 80er Jahre zu bekommen gab. Daneben gab es natürlich noch weitere Leckereien wie: kisiel, Brot mit Butter und Zucker, Nudeln mit Zucker, zerquetschte gezuckerte Erdbeeren mit Schlagsahne und natürlich kogel-mogel. Undenkbar, dass heute kleine Kinder so etwas essen dürften, denn für einen kogel-mogel verrührt man ein rohes Eigelb mit Zucker zu einer schaumigen Masse und für die Luxusvariante fügt etwas dunklen Kakao hinzu. Joasias Vater soll auch Zitrone hinzugefügt haben – was sicherlich wie eine Art polnische Interpretation der tarte au citron schmecken dürfte. Das muss unbedingt ausprobiert werden – spätestens dann wenn die Süßigkeitenschublade leer, der Weg zum Späti zu mühsam und die Lust auf Süßes unbezwingbar ist!